03.10.2025

Kurz nach 15 Uhr sind wir dann endlich angekommen in Wusterwitz, einem Vorort von Brandenburg a. d. Havel. Routiniert haben wir unser Herbstlager aufgeschlagen. Diesmal mit Zelt.

Schon bald ist es dunkel. Vorher aber noch kochen, es gab kein Mittag und alle haben Hunger. Nudeln mit Tomatensoße, was sonst. Eines der Camperessen schlechthin. Bereits gegen 20 Uhr fallen bei allen die Augen zu.


04.10.205

Nach einer ruhigen Nacht erwachen wir wie vom Wetterfrosch vorhergesagt bei Regen.
Nach dem Frühstück fahren wir erstmal nach Brandenburg einkaufen. Richtig fürs Mittagessen, was von den Kindern bereits vor dem Frühstück sehnlichst erwartet wurde. Nun ja …

Der Tag heute verlief weitestgehend unspektakuläre. Grund war der anhaltenden Regen, zum Glück vorerst ohne Wind, der soll wohl in der kommenden Nacht aufkommen. So wurde die 5 m2 Zelt und eben soviel im Wohnwagen zu unserem heutigen Domizil.

Eine kleine Regenpause konnten wir dennoch nutzen, um wenigstens 1,5 km zugehen. Einen Italiener haben wir dabei entdeckt.. Diesen werden wir bestimmt aufsuchen.

Mal sehen, ob es morgen besser wird mit dem Regen.

Blick auf den „Großen Wusterwitzer See“
Wie alt der wohl schon ist?

05.10.2025

Nach dem der Tag wieder sehr durchwachsen startete, sind wir ins gut 75 km entfernte Magdeburg gefahren. Richtig Zoo gucken!
Ein bisschen Wind begleitet uns durch den Nachmittag, aber es bleibt trocken und die Sonne zeigte sich auch immer mal, perfektes Wetter also. Noch dazu ist wenig los.

Insgesamt 4 Tigerbabys gab es hier.
Keine Angst, wir nehmen dir das Futter nicht weg.

Außer dieser Gesellen wohnen insgesamt 650 Tiere in 154 Arten hier. Auch viele verschiedene Pflanzen befinden sich im Park. Im Herbst zeigen nur wenige ihre Farben, dafür umso prächtiger.


06.10.2025

Ein bisschen Wandern muss auch mal sein. Knapp 4 km waren es dann heute doch noch. Durch den Wald über Wiesen und an Feldern entlang führte uns die kleine Runde in der Nähe der Ortschaft Görzke. Im Wald war die Ruine einer Kirche zu finden, genauer die Kirchruine Dangelsdorf. Der Baubeginn wird auf die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts datiert. Die Westwand ist trotzdem noch fast vollständig erhalten.

Ein weiteres Mal zeigt sich der Herbst in den schönsten Farben. Die Frauen sammeln ein paar Blumen für den Campingtisch und halten diese einfach mal vor die Kamera.


07.10.2025

Gammeltag!
Heute haben wir einfach mal nichts gemacht!


08.10.2025

Heute führte uns der Weg ins benachbarte Ziesar. Burg gucken.

Die Burg Ziesar liegt in der Stadt Ziesar im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg und zählt zu den bedeutendsten erhaltenen Bischofsburgen Norddeutschlands. Ihre Anfänge reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, als sie vom Erzbistum Magdeburg als Grenzfestung errichtet wurde. Ihre strategische Lage machte sie zu einem wichtigen Stützpunkt in der Auseinandersetzung zwischen dem christlichen Westen und den slawischen Gebieten östlich der Elbe.

Im 14. und 15. Jahrhundert erlebte die Burg ihre Blütezeit. Sie wurde zur Residenz der Magdeburger Bischöfe ausgebaut und erhielt ihr noch heute prägendes Erscheinungsbild mit den markanten Backsteinbauten und der Burgkapelle St. Peter und Paul. Diese Kapelle ist berühmt für ihre romanischen Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert, die zu den ältesten und kunsthistorisch wertvollsten in Brandenburg gehören.

Nach der Reformation verlor die Burg ihre Funktion als bischöfliche Residenz und wurde zu einem Verwaltungssitz und später zu einem Amtshaus umgenutzt. In den folgenden Jahrhunderten wechselte sie mehrfach ihre Funktion, blieb jedoch stets ein prägendes Bauwerk für die Stadt Ziesar.

Während der Zeit der DDR wurde die Burg nicht als Museum, sondern für verwaltungs- und wohnwirtschaftliche Zwecke genutzt. Teile der Anlage dienten als Wohngebäude, Büros und Lagerräume. Eine umfassende denkmalpflegerische Nutzung oder touristische Erschließung fand in dieser Zeit nicht statt; die historische Bedeutung der Burg geriet zeitweise in den Hintergrund. Dennoch wurde das Gebäude in den 1970er- und 1980er-Jahren zumindest instandgehalten, wodurch ein größerer Verfall verhindert werden konnte.

Nach der Wende von 1989/90 begann eine umfassende Restaurierung und denkmalgerechte Sanierung der gesamten Anlage. Seitdem beherbergt die Burg das Museum für brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte des Mittelalters, das 2005 eröffnet wurde. Das Museum zeigt eindrucksvoll die Kultur, Religion und Alltagswelt des Mittelalters in Brandenburg und nutzt moderne Ausstellungskonzepte, um Geschichte lebendig zu vermitteln.

Heute ist die Burg Ziesar ein bedeutendes Kulturdenkmal, Forschungsort und Touristenziel. Sie vereint auf einzigartige Weise mittelalterliche Architektur, religiöse Kunst und Brandenburger Geschichte und gilt als ein herausragendes Beispiel für die Wiederbelebung historischer Bausubstanz in Ostdeutschland.


09.10.2025

Mit dem Zug nach Berlin -kann man mal machen.

Gegen 11 Uhr sind wir am Berliner Hauptbahnhof eingetroffen. Das Wetter ist verhalten, aber kein Regen. Unser erstes Ziel in Berlin- der Potsdamer Platz. Vorbei am Paul-Löbe-Haus und dem Bundestag, dem Brandenburger Tor und dem jüdischen Denkmal, erreichten wir doch schnell unser Ziel. Dort konnten wir das ehemalige SONY-Center (jetzt Center am Potsdamer Platz) und den Kollhof-Tower bestaunen. Architektonisch kommt diese Ansicht schon ein bisschen an eine amerikanische Großstadt ran.

Wer kennt es nicht .. Das Brandenburger Tor in Berlin.
Der Bundestag.
Der Kollhof-Tower.
Im Center am Potsdamer Platz.

Der Potsdamer Platz in Berlin hat eine bewegte und symbolträchtige Geschichte, die eng mit der Entwicklung der Stadt selbst verbunden ist.

Im 19. Jahrhundert entstand der Platz an der damaligen Stadtgrenze Berlins und entwickelte sich rasch zu einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Europas. Mit dem Bau des Potsdamer Bahnhofs (1838) wurde der Platz zu einem zentralen Tor zur Stadt. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden hier zahlreiche Hotels, Cafés, Theater und Geschäfte – der Platz wurde zu einem pulsierenden Zentrum des modernen Lebens.

In den 1920er Jahren war der Potsdamer Platz eines der belebtesten Stadtzentren Europas. Hier stand 1924 auch die erste Ampel Deutschlands, ein fünfseitiger Turm mit Lichtsignalen, der von einem Polizisten bedient wurde, um den dichten Verkehr zu regeln.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Platz durch Bombenangriffe fast vollständig zerstört. Nach 1945 lag er im Grenzgebiet zwischen den Sektoren, und mit dem Bau der Berliner Mauer 1961 wurde er zur menschenleeren Brache, die Ost und West trennte.

Nach dem Mauerfall 1989 begann eine umfassende Neugestaltung. Internationale Architekten wie Renzo Piano und Helmut Jahn entwarfen ein modernes Stadtviertel mit Hochhäusern, Büros, Kinos, Restaurants und Einkaufszentren. Heute ist der Potsdamer Platz ein Symbol des wiedervereinigten Berlins und verbindet historische Bedeutung mit moderner Architektur und urbanem Leben.

Ganz „Turilike“ starten wir hier eine Stadtrundfahrt und steigen nach 5 Stationen am Fernsehturm aus -mit 368 Metern immer noch das höchste Bauwerk des Landes.

Der Berliner Fernsehturm.
Ein stummer Zeitzeuge – ein Stück Mauer.

Weiter ging es dann mit der U-Bahn zum Museum für Naturkunde. Neben unzähligen ausgestopften Vögeln, Käfern und in Glas eingelegten Meerestieren und gefühlt jedem Tier was auf unserem Planet so lebt auch diejenigen, die ihre beste Zeit bereits hinter sich haben.

Wohl doch nicht vom Meerschwein, aber von einem T-Rex.
Auch er darf nicht fehlen – Alexander v. Humboldt.

Nach dem Museumsbesuch setzen wir unsere Bustour durch die Stadt fort. Übers Schloß Bellevue, vorbei an der Siegessäule und den nordischen Botschaften, erreichen wir schließlich wieder den Potsdamer Platz. Noch fix was essen und dann geht es zu Fuß wieder zum Bahnhof.

Auch in der Hauptstadt …
… zeigt sich der Herbst in seinen schönsten Farben.
Im Hintergrund der „Glastunnel“ des Hauptbahnhofs Berlin.

Der Berliner Hauptbahnhof wurde im Mai 2006 nach mehrjähriger Bauzeit eröffnet und ist heute der größte Kreuzungsbahnhof Europas. Er befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Lehrter Bahnhofs, nahe dem Regierungsviertel und dem Spreebogen.

Der Bahnhof wurde so konzipiert, dass sich zwei große Bahntrassen – Nord-Süd und Ost-West – auf mehreren Ebenen kreuzen, was ihn zu einem zentralen Verkehrsknotenpunkt im deutschen und europäischen Bahnnetz macht.

Architektonisch beeindruckt der Hauptbahnhof durch seine moderne Glas- und Stahlkonstruktion, entworfen von Meinhard von Gerkan. Das weitläufige Dach und die lichtdurchfluteten Hallen symbolisieren Offenheit und Bewegung.

Heute gilt der Berliner Hauptbahnhof als modernes Wahrzeichen der Hauptstadt und als Symbol für die Wiedervereinigung und Vernetzung Deutschlands in Europa.

Am Abend gegen 20 Uhr erreichten wir dann wieder unser 2. Heim auf dem Campingplatz. Das war Berlin im Schnelldurchlauf.
So langsam aber sicher merken wir, dass die Saison 2025 für uns zu Ende geht. Erschöpft und mit gut 16.000 Schritten, fallen wir alle in die Betten.


10.10.2025

Ein echtes Kontrastprogramm gab es heute. Wald statt Beton, Ruhe statt hektisches Treiben auf den Straßen Berlins. Viel mehr muss man nicht sagen …


11.10.2025

Heute war nochmals Nichtstun angesagt. Bis zum Nachmittag jedenfalls. Da die Woche schon wieder zum Ende neigt, haben wir angefangen das Zelt zu verstauen und die ersten Sachen ins Auto zu räumen. Das Wetter meint es auch gut -alles trocken.

Ein aufregendes Campingjahr geht somit zu Ende.