ANKERN IN VOLKACH.

 

Der letzte Urlaub in diesem Jahr für uns gemeinsam mit unserem Zuhause auf Rädern. Wir verbringen ihn in Volkach auf dem Campingplatz Ankergrund – nicht weit entfernt von Würzburg.

In dieser Gegend von Deutschland waren wir noch nie und so freuen wir uns besonders, dieses Fleckchen Heimatland zu entdecken.

Mit unserem Stellplatz direkt an der Uferkante haben wir wieder einmal einen Volltreffer gelandet. Nach gewohnt raschem Aufbau lassen wir den Abend stilecht mit einem fränkischen Ortswein ausklingen und sind überrascht, wie ruhig es hier doch ist.

Tür auf – Sonne rein!
Idyllische Abendstimmung am Main.

HERBSTLICHER WEIN UND SCHWERES GESCHÜTZ.

 

Am heutigen Sonntagvormittag zog es uns in die Weinhänge hinter dem Campingplatz. Das Laub ist schon bunt eingefärbt und zwischen gelben, grünen und roten Blättern hängen hier und da noch ein paar erntereife Trauben.

Die Kirche Maria im Weingarten – die uns pünktlich um sechs Uhr morgens heute weckte und dann stündlich ans Aufstehen erinnerte – steht leider nur für zahlende Besucher offen. Da wir für diese Kurzwanderung jedoch ohne Geld losgezogen sind, bleibt der Blick ins Innere, dieser an diesem Sonntag zahlreich besuchten Kirche, für uns verwehrt.

Maria (versteckt sich) im Weingarten.
Definition von Herbst auf einem Bild.

Dafür genießen wir den Ausblick vom Weinhang auf den Main, an dessen Ufer wir unseren Rundweg durch eine Lindenallee spazierend beenden.

Rechts liegt der Main und links der Wein.

Den Nachmittag verbringen wir im Technik- und Zeithistorischen Museum in Stammheim. Mit einem Kinderrätsel in der Hand und dem Geruch von Motoröl in der Nase wandeln wir ehrfürchtig durch die historisch sehr liebevoll und aufwändig dekorierten Hallen, die uns vor allem in die Zeit des 2. Weltkrieges versetzen und ab und zu auch unbehagliche Gefühle auslösen.

Einige Ausstellungsstücke erinnern uns an das eigene Elternhaus und eine Zeitzeugenschilderung klingt genauso wie die unseres Großvaters – wie viele dieses Schicksal noch geteilt haben!? 

Der Fuhrpark jedoch hat es in sich und lässt uns staunend und beeindruckt zurück.

Am Ende fahren wir noch mit der Draisine, werfen einen Blick in die alte Antonov AN2 und stiefeln durch einen Schützengraben. Das Außengelände mutet für Viele daher wohl eher wie ein großer Abenteuerspielplatz an. 

Blicks ins Cockpit der Antonov.
Das Außengelände wartet mit noch mehr militärischem Fuhrpark auf.

WÜRZBURG – WENN DIE KINDER FREIWILLIG NACH KULTUR VERLANGEN!

 

… dann sagt man als Eltern nicht Nein! Aus diesem Grund war dieser Montag von viel Kultur und Geschichte geprägt. 

Via Internet buchten wir eine Stadtrundfahrt vor und stiegen pünktlich um 12:45 Uhr in die Touri-Bahn ein. Schon bei der 40-minütigen Fahrt waren wir überrascht, wie aufmerksam die Kinder lauschten und uns freudig jede ihrer Entdeckungen schilderten. Am Ende der Stadtrundfahrt wünschten (!) sie sich noch, in die Residenz zu gehen. Bei so einem Angebot sagen wir natürlich nicht nein. 

Stadtrundfahrt mit Bimmelbahn.
Fotos machen muss schnell gehen.

In der Residenz beginnt gerade eine Führung, die wir natürlich wissbegierig mitnehmen. Nicht nur die Kinder staunen ob der vielen interessanten Details und Hintergründe, die man so gar nicht mitbekäme. 

Die Residenz von Würzburg, in ihrer Bauweise angelehnt an Versailles, jedoch (Achtung: Insiderwissen) 168 m lang und damit 2 m länger als das Original in Frankreich. 

Nach der Führung erkunden wir noch eigenständig den Nord- und Südflügel, in denen sich sowohl der imposante Spiegelsaal als auch Napoleons Gastraum befinden. Besonders beeindruckt sind wir von den vielen Deckenfresken und der mehr als beeindruckenden Stukkateurkunst. Und wenn selbst Kinder bei solch enormer Pracht ins Staunen kommen, dann versteht man, wieso dieses Bauwerk auch zum UNESCO Weltkulturerbe gehört.

Treppenaufgang – mit flachen Stufen für die damals pompös gekleidete Damenwelt (damit sie die schweren Kleider nicht heben mussten).
Im Spiegelsaal, der auch Maria Theresia, der österreichischen Kaiserin, besonders gut gefiel.
Hier nächtigte Napoleon und würdigte die Residenz als „das schönste Pfarrhaus Europas“.
Das teuerste Objekt in der Residenz: der Kronleuchter aus Murano-Glas.
Zaghafter Blick in den Residenzgarten.

Den wunderschönen Garten haben wir jedoch nur aus dem Fenster und durch den Zaun gesehen – nach all der vielen Kultur fehlte den Kindern dann doch die Kraft für weitere Erkundungen. 

Aber der Urlaub hat ja noch ein paar Tage …. 


SCHIFFE, ALTSTADT UND (ZUNÄCHST) UNBEKANNTE FLUGOBJEKTE.

 

Was für ein sonniger und milder Tag war das heute. Man mag es kaum glauben, dass Frau heute im Sommerkleid (!) bei über 20°C spazieren war – und das am 10. Oktober. 

Den Vormittag verbrachten wir am Ufer des Main und bestaunten die zahlreichen Lastkähne und Fahrgastschiffe, die an uns vorbei zogen. 

Schiff von rechts.
Schiff von links.
Querverkehr. 

Auch wurde fleißig die Urlaubslektüre studiert und für die Mathearbeit nach den Ferien gelernt. 

So hatten sich am Nachmittag alle ein leckeres Eis verdient, was wir uns nach kurzem Fußmarsch in der Altstadt von Volkach gönnten. Verbunden haben wir das mit einem entspannten und ausgiebigen Spaziergang durch die wirklich malerische, von Weinstuben und Weinranken geprägten Innenstadt.

Blick auf den Marktplatz mit Rathaus und Kirchturm.
Weinbehangene Hauswände gehören hier zum Stadtbild.
Südländisches Flair – mutet an diesem warmen Oktobertag wie Urlaub in Italien an.

Der Tag endet heute mit einem malerischen Sonnenuntergang über dem Main und ein/zwei/drei Gläschen Frankenwein mit den Platznachbarn, die morgen ihre Heimreise antreten. 

Sonnenuntergang über dem spiegelglatten Main.
Diese rätselhafte Himmelssichtung sorgt für kurze Aufregung. 

Eine merkwürdige Himmelssichtung sorgt dann noch einmal für Aufregung, als plötzlich aus dem Nichts eine lange Kette von Lichtern auftaucht und nach wenigen Minuten wieder im Nichts des Nachthimmels verschwindet. 

Dank dem Wissensdurst vom Sohnemann und diesem allgegenwärtigen Lexikon namens Internet finden wir schnell einen Namen für dieses „unbekannte Flugobjekt“: Es sind sogenannte Starlink-Satelliten. Doch mit dieser Erkenntnis schwindet der kurzzeitige mystische Zauber dahin und das einzig magische in dieser sternenklaren Nacht bleiben die Rufe des Waldkauzes.


SONNENSCHEIN, RUHE UND GUTE FREUNDE.

 

Dieser Tag war ein entspannter Tag wie er im Buche steht. Nach einem wie immer ziemlich späten Frühstück unter freiem Himmel trieb es Mutter und Sohn an den Steg am zu dieser Jahreszeit leergefegten Badestrand. Nach etwa 45 Minuten Krafttraining zu zweit, eine kurze Flucht vor Familie Schwan inbegriffen, hieß es ausruhen, erholen und in der Sonne entspannen.

Sport mit Ausblick.
Bei dieser Aussicht macht es noch mehr Spaß.

Am Nachmittag fuhren wir nach Nordheim auf der gegenüberliegenden Mainseite. Über diesen Ort gibt es nicht viel zu berichten: im Grunde genommen beherbergt er in jedem zweiten Gehöft einen Winzer bzw. eine Schankwirtschaft. Jedoch zieht die hiesige Fähre und der anliegende Badestrand die Menschen automatisch an. 

Da es auch einen schönen Spielplatz gibt, sollte dies der Ort sein, um liebe Freunde von uns zu treffen, die hier heimisch sind. 

Wir fanden auch die einzige Einkehrmöglichkeit im Ort, in der es Kaffe gibt (richtig guten!) und leckere Crépes und Flammkuchen dazu. 

Die Créperie in Nordheim – sehr empfehlenswert.

Den Tag ließen wir dann noch einmal mit leckerem Grillgut und dem Blick auf den Main ausklingen.

Der Surfer trainiert hier bisher jeden Abend.
Auch am Abend immer noch menschenleer und idyllisch.

REGENTAG.

 

Was macht man, wenn es regnet? Einfach mal nichts. 

Pfützen so weit das Auge reicht.
Herrlich.

Heute waren wir einfach mal für uns. Und mit den meditativen Regengeräuschen auf dem Wohnwagendach.


Mittelalterflair in Rothenburg ob der Tauber.

 

Laut Wetterprognosen sollte heute der letzte schöne und vor allem sommerlich-warme Herbsttag werden. Nach der Regeneinlage gestern war das auch noch einmal nötig und wir beschlossen nach Rothenburg zu fahren, etwa 45 Min. Autofahrt von Volkach entfernt.

Dieser prognostizierte herrlich warme Sonnenschein ließ heute nicht nur die Altstadt Rothenburgs in strahlendem Licht erscheinen, sondern lockte auch noch einmal zahlreiche Menschen in die Stadt. Es wimmelte von Touristen, Einheimischen und auch Geschäftsleuten – dennoch fanden wir verwinkelte Gassen, in denen wir ganz für uns waren.

Beginn unserer planlosen City-Tour am Strafturm.

Wir erkundeten die mittelalterliche Stadt ohne Karte nach dem Prinzip: links, rechts oder geradeaus? Dieses „Spiel“ machte uns allen viel Freude und jeder kam auf seine Kosten. Besonders beeindruckend waren die vielen liebevoll restaurierten Häuser sowie der Heilige Blut-Altar von Tilman Riemenschneider in der Kirche St. Jakob. Ein beeindruckendes Kunstwerk. 

Ein Meisterwerk.

Dabei empfinden wir die gesamte Altstadt als ein reines Kunstwerk und fühlen uns tatsächlich schnell ins Mittelalter zurück versetzt. Die Waffenkammer, ein Paradies für Mittelalter-, Mittelerde- und Hogwarts-Fans, zieht uns unweigerlich in ihren Bann.

Wunderbar erhaltene Fachwerkhäuser.
Krumm und schief und wunderschön.

Zum Mittag kehren wir im „Goldenen Lamm“ ein und speisen regional. Selbstverständlich kommen auch wir nicht an den Rothenburger Schneebällen vorbei und kaufen das Traditionsgebäck zur späteren Verkostung.

Im Schaufenster aufgetürmte „Schneebälle“ in allen Geschmacksrichtungen.
Gekauft: 3 Schneebälle und 2 Schlotfeger.

Nach einer halben Stadtumrundung auf der Stadtmauer und einer fantastischen Sicht über die Dächer der Altstadt geht’s dann voll mit intensiven Eindrücken wieder zurück zum Campingplatz. 

Damit endet eine tolle Herbstwoche im Wein-Main-Land und wird uns noch lange in guter Erinnerung bleiben.

Über den Dächern Rothenburgs mit Blick auf St. Jakob.
Blick vom Westende der Altstadt über das Taubertal nach Süden.